Bedřich Smetana

Dalibor

Janáček Theater / Oper Termine und Tickets

In Koproduktion mit der Welsh National Opera

Heut’ hält der König selbst Gericht, wohl schont er den Empörer nicht … Im Gerichtssaal, wo Dalibor der Prozess gemacht wird, schlagen die Emotionen hohe Wellen. Hat er sich eines Mordes schuldig gemacht oder nur sein Recht verteidigt? Milada, die Schwester des Opfers, verlangt unversöhnlich nach einer harten Strafe für den Tod ihres Bruders, doch als sie Dalibor von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, gerät ihre Überzeugung ins Wanken. Wie wird der König in diesem Moment entscheiden, da alle Anwesenden offenbar ihr eigenes politisches Spiel spielen?

Smetanas Dalibor ist weit mehr als nur eine romantische Tragödie mit wunderbarer Musik, die erstmals anlässlich der Grundsteinlegung des Prager Nationaltheaters erklang. Das Drama basiert auf der Legende vom Ritter Dalibor von Kozojedy, der im Kerker auf der Geige zu spielen lernte. Es erzählt von Rachegelüsten, leidenschaftlicher Liebe und politischen Intrigen und darf als ein ganz außergewöhnliches Werk gelten, dessen Inhalt sich nicht auf den ersten Blick erschließt. Der britische Regisseur David Pountney zählt zu den großen Liebhabern und Fürsprechern der tschechischen Oper. Dass er in der Lage ist, tiefe Einblicke ins Innerste der menschlichen Existenz zu vermitteln, davon konnte sich das Brünner Publikum bereits bei seiner Inszenierung von Janáčeks Jenůfa im Jahr 2004 überzeugen. Zusammen mit ihm kehrt mit der gemeinsamen Einstudierung der Oper Dalibor im Rahmen des Projekts Smetana200 auch der herausragende Dirigent Tomáš Hanus nach Brno zurück, der hier fast dreißig Jahre nicht mehr zu erleben war.

Premiere am 2. Februar 2024 im Janáček-Theater

Einstudiert im tschechischen Original mit tschechischen, englischen und deutschen Untertiteln.

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2 Stunden 40 Minuten, 1 Pause

Inhalt der Oper
1. Teil
Die Leute versammeln sich vor dem Gerichtshof, wo der Prozess ge¬gen Dalibor stattfinden soll. Unter den Anwesenden befindet sich auch Jitka, eine Waise, derer sich Dalibor angenommen hat. Trotz der drohenden Gefahr ist Jitka entschlossen, Dalibor zu helfen. Die Rich¬ter und König Vladislav treten ein. Vladislav trägt die Anklage gegen Dalibor vor – dieser hat mit seinen Soldaten die Burg Ploškovice über-fallen und den Burggrafen getötet. Auf Bitten Miladas, der Schwester des Verstorbenen, hat der König sein Heer ausgesandt, welches Dali¬bor und seine Anhänger besiegte. Der König fordert Milada dazu auf, sich zu Dalibors Taten zu äußern. Milada schildert die Schicksalsnacht, den Tod ihres Bruders und verlangt Dalibors Bestrafung.
Dalibor wird dem Gericht vorgeführt. Das versammelte Volk be¬grüßt ihn, auch Milada ist von seiner Erscheinung und seinem Verhal¬ten überrascht. Dalibor bestreitet seine Schuld keineswegs. Den Burg-grafen habe er als Vergeltung für den Tod seines Freundes Zdeněk getötet, der im Kampf festgenommen und hingerichtet wurde. Dalibor habe nur den Tod seines Freundes gerächt, dies sei sein Recht, das er sich auch vom König nicht nehmen lasse. Dalibor wird einstimmig zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. Ihm jedoch ist am Leben nicht mehr gelegen, bei seinem Abgang denkt er an Zdeněk, den er bald wiederzu¬sehen hofft. Milada wird bewusst, dass sie in einem inszenierten Pro¬zess verwendet worden ist, und sie bittet den König, Dalibor zu begna¬digen, was ihr jedoch verwehrt wird. Jitka sieht, in welchem inneren Aufruhr sich Milada befindet, und versichert ihr, sie werde ihr bei der Befreiung Dalibors helfen.
Jitka wartet zusammen mit Dalibors Gefährten auf das Eintref¬fen ihres Geliebten Vítek. Sie teilt ihm mit, dass Milada sich ihnen angeschlossen habe. Als Bursche verkleidet konnte sie in den Kerker gelangen und wird ihnen im passenden Moment ein Zeichen heben. Víteks Genossen necken die beiden Verliebten, bevor sie entschlos¬sen ans Werk gehen. Doch kehren sie nicht alle zurück.

2. Teil
Budivoj, der Kommandant der Burgwache, ermahnt den Kerkermeister Beneš zu größter Wachsamkeit, da Dalibor entschlossene Gefährten habe, die versuchen könnten, ihn zu befreien. Argwöhnisch betrachtet er auch die als Bursche verkleidete Milada. Beneš erklärt ihm, er habe den bettelarmen Jungen aus Mitleid aufgenommen. Milada bringt das Abendessen, aber Beneš hat noch eine weitere Aufgabe. Er erzählt, dass drunten im tiefsten Kerker Dalibor gefangen sei, der ihn um eine Geige gebeten habe. Beneš will ihm sein eigenes altes Instrument überlassen, und Milada bietet sich an, es ihm zu bringen.
Dalibor sieht im Traum Zdeněk auf der Geige spielen. Hätte er doch wenigstens dieses Instrument, das ihn an seinen Freund und dessen Musik erinnern würde! Da kommt Milada und überreicht ihm die erträumte Geige. Sie bittet ihn um Vergebung und gibt sich Dalibor zu erkennen. Der verzeiht Milada alles und verspricht, ihr ein Bruder und Freund zu sein, um ihr so den verlorenen Bruder zu ersetzen.
Budivoj berichtet dem König und den Richtern von der geplanten Befreiung Dalibors. Er führt Beneš herbei, der von dem Burschen er¬zählt, den er zu seinem Helfer gemacht hat. Dieser habe sich jedoch als Spion und Verräter erwiesen; heute sei er verschwunden und habe nur Geld hinterlassen, um ihn zur Verschwiegenheit zu verpflichten. Vladislav ist unschlüssig und überlässt den Richtern die Entschei¬dung über das weitere Vorgehen. Diese sind überzeugt, dass es eine Gefahr für den Staat bedeuten würde, Dalibor am Leben zu lassen, weshalb er unverzüglich hinzurichten sei. Vladislav zögert noch im¬mer, doch schließlich gibt er seine Einwilligung dazu, das Urteil noch in derselben Nacht zu vollstrecken.
Dalibor ist zur Flucht bereit, doch als er mit der Geige das verein¬barte Zeichen geben will, reißt eine Saite. Budivoj stürmt zusammen mit seinen Wachen in die Zelle und bedeutet Dalibor, dass sein Verrat aufge¬deckt wurde. Mit Freude jedoch erfährt Dalibor, dass der geheimnisvolle Bursche spurlos verschwunden sei. Budivoj teilt ihm das Urteil mit. Da¬libor ist überrascht, doch dann erwartet er stolz seinen Tod – schlie߬lich wartet Zdeněk auf ihn, und bald wird ihnen auch Milada folgen.
Milada und Jitka warten zusammen mit den bewaffneten Frauen auf Dalibors Signal. In der Nacht jedoch erklingen die Totenglocke und der Gesang der Mönche. Milada begreift, dass Dalibor verraten wurde, und führt alle in einen verzweifelten Kampf, den keiner von Dalibors Anhängern überlebt. Auch Milada stirbt.

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Produktionsteam

Besetzung

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