Gioachino Rossini

Der Barbier von Sevilla

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Die Oper wird im italienischen Original mit tschechischen Übertiteln aufgeführt. Die Vorstellung dauert ca. 2 Stunden 50 Minuten, inklusive einer Pause

Ich bin das Faktotum der schönen Welt!

Der italienische Komponist Gioachino Rossini wurde vor allem durch seine fast vierzig Opern berühmt. Sein spritziger melodischer Ideenreichtum, sein Witz und die sinnvolle Orchestrierung machten aus ihm einen begehrten Komponisten, der mit Bestellungen überhäuft wurde. Die Figur des schlitzohrigen Barbiers Figaro aus dem ursprünglich französischen Schauspiel von Pierre Beaumarchaise ist heute allgemein bekannt, und einen großen Verdienst daran haben vor allem Rossini und seine Oper. Der junge Komponist war von diesem Libretto ursprünglich keinesfalls begeistert, denn es gab zu dieser Zeit noch einen anderen Barbier von Sevilla, von dem namhaften Doyen Giovanni Paisiello, aber alle anderen eingereichten Libretti wurden von der Zensur abgelehnt. Bei der Premiere 1816 endete Rossinis Barbier mit einem Fiasko. An diesem Abend ahnte das Publikum noch nicht, dass es gerade eine der berühmtesten und beliebtesten Opern der Zukunft ausbuhte. Es ist kaum zu glauben, dass der Barbier von Sevilla schon über zweihundert Jahre alt ist – der schalkhafte Friseur Figaro beherrscht nach wie vor nicht nur sein Rasiermesser, sondern auch seinen gepfefferten Scharfsinn, durch den der Graf Almaviva die Liebe der anmutigen Rosina gewinnt. Die Mitglieder des überwiegend italienischen Inszenierungsteams bereiteten für das Brünner Publikum eine schöne Schau im Stil der Commedia dell‘ Arte vor.

Erstaufführung: 7. 12. 2007 im Janáčeks Theater

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Inhalt der Oper 

1. Akt
Morgengrauen in Sevilla. Unter den Fenstern von Doktor Bartolo erklingt eine Serenade, die dessen anmutiger Pflegetochter, Rosina, gewidmet ist. Der junge Sänger ist der Graf Almaviva. Unlängst ist er nach Sevilla gekommen, und eine flüchtige Begegnung mit Rosina hat ihm genügt, sich Hals über Kopf in das Mädchen zu verlieben. Er will sich der Liebe seiner Auserkorenen versichern und gibt daher vor, der mittellose Student Lindoro zu sein. Plötzlich erscheint Figaro, ein ehemaliger Diener Almavivas, zurzeit der unentbehrliche Barbier von ganz Sevilla. Täglich rasiert er auch Doktor Bartolo und kann daher Almaviva verraten, dass Rosina vom alten Dottore, der nach ihrer Mitgift trachtet, scharf bewacht wird. Figaro hat einen Plan, wie Almaviva in das Haus gelangen könne – er solle sich von seinem Freund, dem Kommandanten des örtlichen Regiments, einen Quartierzettel erbitten und als Soldat verkleidet erscheinen! Einen betrunkenen Soldaten, der seine Unterkunft beansprucht, verdächtige doch niemand irgendwelcher Liebesintrigen.

In ihrem Zimmer schreibt Rosina inzwischen an den Verehrer, der sich ihr als Lindoro vorgestellt hat, einen Brief. Aber sie ist von Bartolos Aufsehern umgeben – dem Intriganten und Musiklehrer Don Basilio und der mürrischen Haushälterin Berta. Zu Hilfe kommt ihr Figaro, der gern ihren Zettel überreicht. Basilio kommt zu Bartolo mit einer unangenehmen Nachricht: Der Graf Almaviva sei in die Stadt gekommen und habe ein Auge auf Rosina geworfen! Der als Soldat verkleidete Almaviva begehrt Einlass in das Haus. Figaros List wird allerdings von der von Bartolo gerufenen Stadtwache vereitelt. Um nicht verhaftet zu werden, muss der Graf dem Wachtmeister seine wahre Identität verraten.

2. Akt
Almaviva versucht erneut, sich in Bartolos Haus zu schleichen, diesmal als Don Alonso, ein Schüler von Don Basilio. Basilio sei plötzlich bettlägerig geworden und habe seinen Schüler beauftragt, ihn bei Rosinas Unterricht zu vertreten. „Alonso“ gewinnt Bartolos Vertrauen, als er ihm einen Brief von Rosina übergibt. Figaro kommt, um Bartolo zu rasieren und Almaviva so ein ungestörtes Gespräch mit Rosina zu ermöglichen. Unerwartet erscheint auch Basilio, ein Säckchen mit Geld überzeugt ihn jedoch von dessen „Krankheit“. Figaro gelingt es, einen Balkonschlüssel zu erbeuten, und ehe Almavivas Verkleidung erkannt wird, vereinbart das Liebespaar Rosinas Flucht.

Bartolo ist entschlossen, Rosina sofort zu heiraten. Er redet dem unglücklichen Mädchen ein, dass Lindoro sie betrüge und für den Grafen Almaviva gewinnen wolle. Als Beweis dient ihm Rosinas Brief, den er vorher von Almaviva erhalten hat. Rosina stimmt der Vermählung zu und Bartolo geht fort, um einen Notar herbeizuholen. In einer stürmischen Nacht dringen Figaro und Almaviva mithilfe einer Leiter in Bartolos Haus ein. Rosinas Empörung über Lindoros vermeintlichen Betrug legt sich schnell – Lindoro ist schließlich selbst der Graf Almaviva. Die Flucht wird von Basilio  verhindert, der mit einem Notar kommt. Inzwischen beseitigt Bartolo die Leiter zum Balkon. Ein wenig Bestechungsgeld reicht allerdings, um den Notar dazu zu bringen, Almaviva und nicht Bartolo mit Rosina zu vermählen. Bartolo muss seine Niederlage eingestehen. Entschädigt wird er aber durch Rosinas Mitgift, auf die Almaviva großzügig verzichtet.

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Produktionsteam

Cesare Sterbini Libretto
Luca De Marchi Musikeinstudierung
Ondrej Olos Dirigent
Sandro Santillo Regisseur
Pavel Koňárek Chorleiter

Besetzung

Wann spielen wir?

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