Einstudiert im italienischen Original mit tschechischen und englischen Untertiteln. Die Vorstellung dauert ca. 2 Stunden 50 Minuten, inklusive zwei Pause.
Alle Menschen sind einander gleich geschaffen.
Die alttestamentliche Erzählung von der Verschleppung des jüdischen Volks durch den babylonischen König Nebukadnezar lieferte die Vorlage für die erste wirklich erfolgreiche Oper Giuseppe Verdis. Bei der Premiere konnte wohl niemand ahnen, dass sich das vom Komponisten zunächst abgelehnte Libretto Soleras in Verdis Händen zu einem ikonischen Werk verwandeln würde, doch die Musik voller Unmittelbarkeit, Inbrunst und Temperament begeisterte zu Recht das Publikum. Und dann war da noch das Sujet einer sich nach ihrer Heimat und ihrer Freiheit sehnenden Nation, ein Sujet, das nie seine Kraft und seine Aktualität verliert und dessen Verkörperung jener berühmte Chor „Va, pensiero, sull’ali dorate“ (Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen) ist. Wie die übrigen Werke Verdis birgt jedoch auch Nabucco eine intimere Ebene, die von der Liebe und von familiären Beziehungen handelt, welche der Komponist mit dem Gefühl des echten Dramatikers zeichnete. So kann es nicht verwundern, dass diese Oper voller großartiger Chöre und mitreißender Gesangsauftritte schon seit fünfunddreißig Jahren zu den populärsten Titeln unseres Repertoires zählt.
Premiere am 16. April 2021, Janáček-Theater