Antonín Dvořák

Die Teufelskäthe

Janáček Theater / Oper 07/05/2024 18:00 - 20:30

Im tschechischen Original mit tschechischen und englischen Übertiteln. Die Vorstellung dauert ca. 2 Stunden 30 Minuten, inklusive zwei Pausen. Familienvorstellung, geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

Wer kommt in die Hölle?

Was ist der wichtigste Raum in einem Schloss? Die Küche doch! Und in der Küche in Mokrá Lhota duften gerade leckere Kuchen, und jemand hat auch ein Bierfass angezapft. Kein Wunder, dass sich hier alle Bediensteten und Dorfbewohner versammeln. Warum soll die Kirchweih mit Tanzunterhaltung nicht gleich hier beginnen? Alle drängen zum Tanz, nur Käthe sitzt auf der Bank. Schon wieder wird sie von niemandem wahrgenommen… Auch ein junger Jäger wird von dem Duft angelockt. Es ist der Teufel Marbuel, der von Luzifer geschickt wurde, um den Meier und die Fürstin zu holen. Aber die vorlaute Käthe ist eine zu große Verlockung! Er könne sich doch ein wenig vergnügen und sie zum Tanz bitten.
Dvořáks Oper von dem furchtlosen Schäfer Jirka, der geschwätzigen, tanz- und heiratslustigen Käthe und dem betrogenen Teufel Marbuel basiert auf dem gleichnamigen Volksmärchen aus der Sammlung von Božena Němcová. Adolf Wenig schuf ein witziges Libretto, seine Teufel sind keine dunklen Dämonen und erbarmungslosen Satane, sondern echte Höllenbewohner aus tschechischen Märchen – eigentlich etwas komisch in ihrer plumpen Bemühung, Schrecken einzuflößen, fallen sie leicht auf die vorlaute Käthe herein. Einen Teil der Oper schrieb Dvořák im Schloss Lužany. Die örtliche Dorfmusik sowie die Sage von Käthe, die mit dem Teufel tanzte und schließlich mit der ganzen Schenke in die Hölle stürzte, waren sicherlich eine gute Inspiration. Alles wurde eigentlich durch Käthes Tanzlust ausgelöst, und so ist die Oper von Walzern und Polkas durchwoben, und auch die Teufel in der Hölle tanzen.

Erstaufführung am 10 Dezember 2016 im Mahen-Theater

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Inhalt der Oper
Die Teufel waren und sind überall, sie waren nie verschwunden. Nur wir sind erwachsen geworden, und haben die Fähigkeit verloren, sie zu sehen. Aber die Kinder, die sehen sie…
I.
Was ist der wichtigste Raum in einem Schloss? Die Küche doch! Und in der Küche in Mokrá Lhota duft en gerade leckere Kuchen, und jemand hat auch ein Bierfass angezapft . Kein Wunder, dass sich hier alle Bediensteten und Dorfbewohner versammeln. Warum soll die Kirchweih mit Tanzunterhaltung nicht gleich hier beginnen? Man muss nur einige Töpfe zur Seite stellen, und es ist Platz genug. Der Schäfer Jirka bringt Käse und eilt zurück in seine Schäferei, er habe viel zu tun, und der Meier kenne kein Erbarmen. Andere versuchen, ihn zum Bleiben zu überreden, aber Jirka tanzt nur eine kurze Runde mit den Mädchen. In diesem Moment erscheint Käthe. Alle lachen über ihn, dass eben er Käthes ausersehener Tänzer ist, aber Jirka sträubt sich dagegen. Das wäre ja noch schöner, die energische Käthe würde  nämlich jeden in Grund und Boden tanzen und ist für ihr lockeres Mundwerk bekannt. Jirka singt ein Lied zum Abschied und geht von Musik begleitet nach Hause. Alle drängen zum Tanz, nur Käthe sitzt auf der  Bank. Schon wieder wird sie von niemandem wahrgenommen…

Plötzlich erscheint ein ansehnlicher Jäger und fragt nach dem Meier und der Fürstin. Niemand kennt ihn, und er sieht ein bisschen verdächtig aus, aber der Meier und die Fürstin behandeln ihre Leute wahrhaft  schlecht, und so erklingt auch der Wunsch, der Teufel möge sie holen. Das kann leicht passieren, denn der Jäger ist der Teufel Marbuel, der von Luzifer geschickt wurde um herauszufi nden, ob der Meier und die Fürstin bereits reif für die Hölle sind. Marbuel hat genug gesehen, aber er mag noch nicht zurückkehren. Er sieht die einsame Käthe. Er könne sich mit ihr doch ein wenig vergnügen, ehe er geht. Er bittet sie zum Tanz. Die begeisterte Käthe möchte ihr Leben lang mit ihm tanzen. Warum nicht, es reiche, wenn sie dem Jäger auf sein Schloss folge. Käthe zögert nicht lange, und kaum richtet ihre Mutter mit anderen einen umgefallenen Kessel wieder auf, sind Käthe und Marbuel weg. Inzwischen kehrt auch Jirka zurück, den der Meier aus dem Dienst entlassen hat, weil dieser gesehen hatte, wie Jirka von den Musikern begleitet worden war. Alle sind entsetzt, es war doch der Teufel, der Käthe weggeführt hat. Nur Jirka will sich damit nicht abfi nden. Er will ihnen folgen und Käthe zurückholen!

II.
Der Weg in die Hölle ist eigentlich kurz, es reicht, unter die Schlossküche zu springen, und schon ist man da. Auch hier regiert ein Chefkoch – Luzifer –, nur wird in den Kesseln etwas anderes als Sahnesoße gekocht. Luzifer wartet ungeduldig auf Marbuels Rückkehr. Endlich pocht es an dem Tor, aber die hereingeführte Frau ist keine Fürstin. Marbuel kommt der Scherz mit Käthe teuer zu stehen. Sie hängt wie eine Klette an ihm und will um keinen Preis loslassen. Unmittelbar darauf erscheint auch Jirka in der Teufelsküche. Der Anblick von Käthe, die Marbuel an den Ohren zieht, ist zwar zum Lachen, aber er hat doch ihrer Mutter versprochen, Käthe nach Hause zu holen. Er rät Luzifer, Käthe mit goldenen Ketten wegzulocken, und die List gelingt. Der befreite Marbuel ist aber noch nicht aus dem Schneider, er muss Käthe aus der Hölle bringen und auf die Erde zurückkehren, um den Meier zu ermahnen und die Fürstin in die Hölle zu holen. Er vereinbart deshalb mit Jirka, der tanzverliebten Käthe eine Musik zu veranstalten, damit Jirka mit ihr aus dem Höllentor heraustanzen kann. Zur Belohnung dürfe er den Meier vor Marbuel retten, um dafür anschließend einen Sack Gold zu bekommen. Höllengold wird nämlich auf der Erde zu trockenem Laub. Wenn aber Marbuel die Fürstin holen kommt, dürfe ihn Jirka keinesfalls behindern. Käthe hat inzwischen dafür gesorgt, dass die ganze Hölle gereinigt und geschrubbt wird, gern nimmt sie aber die Einladung zum Tanz an. Die Teufel spielen, und Käthe möchte tanzen, aber nicht mit Marbuel, der sich von dem charmanten Jäger in einen hässlichen Teufel verwandelt hat. Jirka bietet sich an, und Käthe zögert nicht, schließlich hat er ihr schon immer gefallen. Eine Runde, dann die zweite, und schon sind sie draußen vor dem Tor.

III.
Die Fürstin hat kein gutes Leben geführt und weiß, dass nun die Strafe dafür kommt, obwohl sie jetzt schon alles bereut. Ein Orakel hat ihr prophezeit, dass sie vom Teufel geholt werde, und die Fürstin wartet mit Grauen darauf. In den Ecken des leeren Schlosses, wo Musik und Lachen verstummt sind, sieht sie in den Schatten lauernde Dämonen. Ihre letzte Hoff nung ist Jirka, der bereits den Meier gerettet hat. Jirka kommt zwar in das Schloss, ehe er allerdings versucht, die Fürstin zu retten, will er eine Garantie bekommen, dass sie sich tatsächlich geändert hat und ihr Versprechen halten wird. Die Fürstin lässt also die Aufhebung der Fronarbeit verkünden, und Jirka beginnt mit den Vorbereitungen für Marbuels Ankunft . Er hat eine Verbündete, Käthe, deren Höllengold sich in Laub verwandelt hat, und die jetzt mit dem Teufel abrechnen will. Jirka versteckt sie in einem Tisch mit vorbereitetem Abendessen, an dem die Fürstin auf den Teufel wartet. Marbuel erscheint, wird aber von Jirka überrascht. Marbuel warnt ihn, er wisse doch, dass er die Fürstin nicht retten dürfe. Aber Jirka will ihn angeblich nur warnen, dass Käthe auf den Teufel warte und ihn wieder fangen möge. In dem Moment erscheint die erzürnte Käthe in dem Tisch, und von Marbuel bleiben nur Rauchschwaden zurück. Alle sind glücklich, Jirka wird zum Minister ernannt, und Käthe bekommt ein Bauernhaus. Und vielleicht fi ndet sie auch jemanden, der darin mit ihr leben wird – man sagt doch, was sich liebt, das neckt sich…

Angeblich gibt es keine Teufel, aber wer wirklich will, der kann sie sehen und mit ihnen ziemlich viel Spaß erleben. Auch Spaß hat aber sein Ende, der Bus ist da, und damit auch das Ende eurer Klassenreise.

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Produktionsteam

Adolf Wenig st. Libretto
Jakub Klecker Musikeinstudierung
Jakub Klecker Dirigent
Robert Kružík Dirigent
Jiří Heřman Regisseur
Pavel Svoboda Bühne
Daniel Tesař Lichtdesign
Mário Radačovský Choreografie
Josef Pančík Chorleiter
Patricie Částková Dramaturgie

Besetzung

Wann spielen wir?

Die Teufelskäthe Janáček Theater / Oper Antonín Dvořák

Die Teufelskäthe

Abonnement: KP
  • 07/05/2024
  • 18:00 - 20:30
Die Teufelskäthe Janáček Theater / Oper Antonín Dvořák

Die Teufelskäthe

Dramaturgische Einführung vor dem Spiel Abonnement: VFV
  • 22/05/2024
  • 18:00 - 20:30
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